top of page
Tanja Gräff - Ein ungeklärter Fall - TB - Tolino, 556S - ohne ISBN
Tanja Gräff
Tanja Gräff - EinSchenkt man dem psychologischen Gutachten, das post mortem von einer Polizei-Psychologin des LKA Mainz erstellt wurde, Glauben, soll Tanja Gräff eine Gewohnheitstrinkerin mit massiver Persönlichkeitsstörung gewesen sein, die dem Leben und seinen Unwägbarkeiten nicht mehr gewachsen war und daher selbstverschuldet zu Tode kam. Diese Dokumentation arbeitet den gesamten Fall von der Nacht des 06. auf den 07. Juni 2007 bis hin zu seiner Einstellung im Jahre 2017 auf. Tanja Gräff verschwand spurlos in dieser Nacht auf dem FH-Sommerfest Trier und wurde 2015 zufällig am Fuße des Roten Felsens gefunden, einen Kilometer vom Partygelände entfernt. Die katastrophale Ermittlungsarbeit der Trierer Kriminalpolizei wird, angefangen von der vertuschten Spur-38-Spitzbart bis hin zur postmortalen Ehrverletzung Tanja Gräffs durch das von der Trierer Staatsanwaltschaft in Auftrag gegebene skandalöse Gutachten, minutiös aufgezeigt. Ein filigranes Netzwerk aus damaligen Zeu

Der Kriminalfall Tanja Gräff

Am 7. Juni 2007 verschwand die damals 21-jährige Studentin Tanja Gräff aus Trier scheinbar
laut- und spurlos vom Sommerfest der Fachhochschule Trier. Ihr letztes registriertes
Lebenszeichen stammte von ihrem letzten Telefonat um 04:12:59 Uhr aus der Karthäuser-
Funkzelle, die sowohl verschiedene Bereiche des FH-Geländes als auch Bereiche des
sogenannten Roten Felsens tangierte.

 


Nach dem Verschwinden der Studentin Tanja Gräff folgten zahlreiche Vernehmungen und
medienwirksame Aktionen, die allesamt laut Ermittler in 36.000 Blatt Papier festgehalten
wurden. Man setzte Drohnen, Hubschrauber, Sonarboote, Hunde und Hundertschaften ein,
die, ausgehend von Trier bis ins benachbarte Luxemburg, die gesamte Umgebung nach Tanja
abgesucht haben sollen. Ein bis dahin angeblich nie dagewesener Einsatz von Mensch und
Material im Zuständigkeitsbereich der Kripo Trier.

Am Montag, dem 11. Mai 2015, wurden in Trier-Pallien, am Fuße des Roten Felsens, die
sterblichen Überreste von Tanja Gräff im Rahmen privat veranlasster Rodungsarbeiten durch
einen Forstarbeiter gefunden. Der Fundort/die Absturzstelle befand sich ca. 800 Meter vom
Festgelände des Sommersfestes der FH Trier entfernt.

Zeitnah veranstalteten die Ermittlungsbehörden Trier zwei Pressekonferenzen.

In der ersten Pressekonferenz vom 12. Mai 2015 nahmen die zuständigen Ermittler Bezug
auf die Auffindestelle und kaprizierten sich hauptsächlich auf die Verteidigung der
erfolglosen Suchaktionen, insbesondere das Fehlschlagen jeglicher Polizeiaktionen im
Bereich des Roten Felsens. In der zweiten Pressekonferenz vom 9. Juli 2015 stellte unter
anderem der Mainzer Gerichtsmediziner Professor Urban sein Gutachten über das
Verletzungsmuster am Skelett der Tanja Gräff und die daraus zu ziehenden Rückschlüsse
bezüglich einer Geschehenshypothese der geneigten Hörerschaft vor.

Zusammenfassend wurde der Öffentlichkeit mitgeteilt, dass neben den sterblichen
Überresten auch persönliche Gegenstände gefunden wurden. Besonders hervorzuheben
seien einige kleine Likörfläschchen der Marke Berentzen-Apfel und ein Reagenzglas.

Ohne es explizit zu behaupten, wurde durch diese Mitteilung suggeriert, dass sich Tanja
alleine sinnlos betrunken habe, eventuell, und dafür spräche das Reagenzglas, auch noch
Drogen im Spiel gewesen seien und infolgedessen das verstörte Mädchen völlig desorientiert
vom Roten Felsen gestürzt sei.

Die Medien, vom Fernsehen bis zur Presse, wie beispielsweise die Süddeutsche Zeitung oder
das Hamburger Abendblatt, griffen diese These auch brav auf.

Und so mutierte das einst angenommene Kapitaldelikt schließlich zu einem durch
Alkoholmissbrauch beeinflussten Unfall beziehungsweise unter vorgehaltener Hand zum
Suizid. Gemäß dem fragwürdigen Abschlussbericht der Staatanwaltschaft Trier vom 22. Juni
2017 ist der Fall für die Ermittlungsbehörden geklärt.

Zurück bleibt die Mutter, die bis an ihr Lebensende ertragen soll, dass ihre Tochter Tanja im
höchst fragwürdigen Gutachten einer Polizeipsychologin des LKA Mainz als mutmaßlich
psychisch angeschlagene Person mit Alkoholproblem und sozialer Isolierung beschrieben
wurde.

 


Im Zuge einer dritten Pressekonferenz zwei Jahre später wurde die Einstellung der
Ermittlungen verkündet und der Fall als Unfall abgetan.

 

3D Modell - Festgelände bis zur Absturzstelle

1.Bei diesem Modell handelt es sich um das damalige Festgelände sowie das ohne Niveauunterschied anschließende Dach des ehemaligen Parkhauses beziehungsweise Parkhausoberdecks.
2. Das Turntable zeigt den Zusammenhang zwischen Festgelände beziehungsweise dem FH-Gelände und der mutmaßlichen Absturzstelle.

Tanja Gräff - Ein ungeklärter Fall - Buch
Tanja Gräff - Ein ungeklärter Fall - Buch
bottom of page